Während wir aufwachsen, speichert unser Körper alle unsere Erfahrungen, und sie beeinflussen unsere Entwicklung, körperlich, seelisch, geistig, emotional.
Um unter schwierigen oder traumatisierenden Bedingungen zu überleben, entwickeln Kinder eine Art „Rüstung“, die sie schützen soll. . Diese „Rüstung“ kann aus Überzeugungen, Haltungen, Verhaltensweisen, Körperhaltungen und mehr bestehen.
Meist ist das ein sehr kreativer Akt des Kindes, und es erreicht damit tatsächlich sein emotionales oder körperliches Überleben. Wenn wir erwachsen werden, wird diese „Rüstung“ allerdings zum Gefängnis: Sie wächst nicht mit!
Wir lernen dann nicht, uns selbst kennen zu lernen und unser Potential zu entwickeln, sondern die Erwachsenen und die Umwelt zufriedenzustellen.
Unsere eigenen Bedürfnisse kennen wir oft nicht oder wenn, wissen wir nicht, wie wir sie gut befriedigen können.Die „Rüstung“ hindert uns, echte Nähe und Kontakt dauerhaft erleben zu können. Es geht daher darum, sie langsam abzustreifen, Schritt für Schritt, während wir die „seelischen Muskeln“ unter der „Rüstung“ trainieren. Bei der Bewusstwerdung und Verarbeitung hilft uns unser Körper. Dann können wir das Erlebte als Teil unserer Biografie einbauen.
Was als traumatisch erlebt wird und welche Folgen es hat, ist individuell sehr unterschiedlich und hängt von vielen begleitenden Faktoren ab.
Von Entwicklungstrauma spricht man, wenn die Bedingungen unseres Aufwachsens durch Erlebnisse von Gewalt, Sucht, Trennung, emotionalem und/oder körperlichem Missbrauch, Demütigung, Scham und anderen Belastungen geprägt waren.
Ein Schocktrauma kann ein einzelnes Ereignis sein, ein Unfall, ein Gewalterlebnis, eine emotionale Verletzung.Beiden gemeinsam ist die Erfahrung von Hilflosigkeit, Angst und Überwältigung, die das Leben erschüttert. Oft haben Menschen auch beides erlebt.
Das beeinflusst und verändert unsere Art, die Welt wahrzunehmen. Oft erleben wir immer wieder ähnliche Dinge, oder wir fühlen uns als Opfer oder gerade im Gegenteil für alles verantwortlich…
Allerdings: In all diesem Schmerz und Leid liegt auch ein großes Potential und eine Tiefe verborgen.
In der Traumatherapie beziehe ich die Körperebene immer mit ein und begleite meine Klienten dabei, die Erschütterung zu überwinden, alte oder neue Blockaden zu lösen, verschüttete Kraftquellen wieder freizulegen und die Zügel ihres Lebens in die Hand zu nehmen.
Meine Arbeitsgrundlage ist hierbei außer meinen psychotherapeutischen Ausbildungen die Somatische Emotionale Integration SEI nach Dami Charf.
Außerdem bin ich ausgebildet in EMDR und NET, (Narrative Expositionstherapie) sowie KIDNET. (Uni Konstanz).
Mit Kindern und Jugendlichen arbeite ich mit künstlerischen kindgerechten bzw. dem jugendlichen Erleben angepassten Methoden und auf der Grundlage der systemischen Sichtweise. Oft ist eine Kombination mit begleitenden familientherapeutischen Sitzungen sinnvoll.
Es ist mir außerdem ein Anliegen, das Wissen um die Bedingungen, die ein Mensch braucht, um zu einem liebesfähigen, sozialen und glücksfähigen Wesen heranzuwachsen, immer weiter verbreiten zu helfen, damit in Zukunft mehr Kindern ein guter Rahmen zum Aufwachsen geboten werden kann.